«Muschetta» – NordOst-Couloir Muchetta, Jenisberg, SUI

Der Stulstergrat und der Gipfel der Muchetta kann man jederzeit von Davos aus betrachten, sie wirken wie eine Trennwand zwischen dem Landwasser- und dem Albulatal. Der Stulsergrat führt über fast 3 Km vom Büelenhorn bis zum Gipfel, dabei bieten sich viele verschiedene Abfahrtsvarianten an, welche jedoch alle eher sportlich sind und man viel Erfahrung für eine sachliche Beurteilung benötigt.


Zahlen & Fakten

Datum: 09. März 2014
Ort: SUI -> GR -> Filisur -> Muchetta
Tour: 5h, ↑1155m ↓1426 →10Km
Route: Davos -> Monstein -> Unteralp -> Inneralp -> Mittelalp -> Mäschenboden -> Büelen -> Büelenhorn -> Stulsergrat -> Muchetta -> Jenisberger Alp -> Jenisberg -> Station Wiesen -> Davos
Level Aufstieg: WS  (moderat)
Level Abfahrt:  (fortgeschritten)
Teilnehmende: Dude, Paul


Log

Um 08.30h liefen wir zu zweit von Monstein aus in einer Stunde zur Inneralp, welche auf einer schneebedeckten Forststrasse durch den Wald entlang der linken Talseite dem Inneralpbach folgend erreichbar ist. Es waren noch 3 weitere Tourengruppen (10 Pers) unterwegs, welche jedoch das Büelenhorn als Tagesziel im Sinn hatten. Von der Inneralp aus gelangt man in ca. 1h bis zum Mäschenboden, und kann sich die ganze Zeit über die Abfahrtsrouten am Büelenhorn anschauen, welche markant das Tal abschliessen. Via Aufstiegsroute zum Büelenhorn stiegen wir kurz vor dem Gipfel rüber auf den Stulsergrat und machten eine kurze Mittagspause. Von da aus folgt eine äusserst eindrückliche und lange Traverse entlang des Stulsergrats, mit zig Lines richtung Zügenschlucht welche wir non-stop studiert haben. Da unser Ziel jedoch das Muchetta NE Main-Couloir war, speicherten wir uns die vielen Varianten für ein anderes Mal im Kopf ab. Auf dem Gipfel der Muchetta angekommen, erwartete uns eine atemberaubende, 360° Panorama Sicht von Bergün, via dem Dreigestirn (Piz Ela, Tinzenhorn, Piz Mitgel) entlang dem Albulatal bis nach Thusis, und von da das ganze Landwassertal von Schmitten via Wiesen über den Altein bis nach Davos und Klosters – der Wahnsinn! Nach einer kurzen Pause schnallten wir uns die Ski an und schalteten auf den Freeride-Modus um, erwartete uns doch ein 300hm langes, 35°- 40° Steiles Couloir das gefahren werden wollte. Paul setzte zur Firstline an und hatte etwas mit dem wechselhaften Schnee im Couloir zu kämpfen, im unteren Teil schoss er jedoch wie eine Rakete auf die Fläche hinaus. Somit lag es nun an mir, eine zweite Line zu finden, die hoffentlich genug Schnee für mich übrieg liess. Leider hatte ich Pech – Paul hatte einigen Slush mit sich genommen und dieser deckte an mehreren Stellen die Altschneedecke auf, welche aus hartem Bruchharsch bestand. Somit hatte ich im mittleren Teil des Couloirs einige Mühe mich auf den Ski zu halten, besonders da der immer noch abrutschende Slush von ganz oben meine Ski fast zementierte. Im unteren Teil des Couloirs welcher sich öffnet und auf die Fläche ziehlt konnte man jedoch die Bremsen aufmachen und es in vollgas Manier rauschen lassen, der Schnee hier war wunderbarer gesetzter Powder. Ein breites Grinsen in beiden Gesichtern verriet wie lange wir beide schon davon geträumt haben, diese Line zu fahren – mission accomplished!
Von der Fläche aus auf ca. 2200m.ü.M  sollte man unbedingt versuchen auf die Jenisberger Alp zu gelangen und nicht ins Chüetobel abfahren. Via Jenisberger Alp konnten wir auf einer kleinen Forststrasse bis nach Jenisberg und von da aus über die sulzigen Flächen bis fast nach Wiesen Station shredden. An einigen stellen auf der Strasse mussten wir jedoch die Ski kurz ausziehen. Unten im Tal auf 1100m.ü.M angekommen, wünschten wir uns nichts sehnlicher als auf Shorts und T-Shirt umzusatteln, da die Temperaturen wie üblich deutlich höher waren als auf der Davoser Seite des Altein. Da half nichts als alle Lüftungs-Zipper zu öffnen und hoffen dass die atumungsaktiven Kleider ihren Dienst tun. Vom Bahnhof Wiesen aus gelangten wir in 20 Minuten zurück nach Davos.


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* * * * * * * * * * (7/10)

Ich träume seit ich in Davos bin davon die Muchetta-Nordseite abzufahren was hiermit erledigt wäre. Da der Schnee bei uns etwas funky war, wurden meine Erwartungen betreffend dem Main-Couloir nicht erfüllt. Dies kann beim nächsten Mal nur Besser werden, resp. bietet sich bei solchen Schneeverhältnissen das Muchetta Main-Couloir als ebenbürtige Alternative an!

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